Seit geraumer Zeit geistert in den Köpfen der Kufsteiner Politiker eine Vision herum: Wir wollen einen Saal für unser Stadttheater. Mit den erfolgreichen Aktivitäten unserer Theatergruppen wird ein Dilemma sichtbar - Kufstein hat zwar einen großen und schönen Saal für Veranstaltungen mit 1200 und mehr Besuchern, für unsere Bühnendarbietungen mit meist nur 200 Zusehern ist der Raum aber nicht geeignet. Der Kolpingsaal ist der Spitzhacke zum Opfer gefallen und das Kulturhaus leidet an Altersschwäche. Was liegt näher als eine neuen Saal mit modernster Bühnentechnik zu bauen, wo es doch gleich zwei Projekte gäbe, ein Saal im neuen ?Bodner-Center? in der Marktgasse oder ein Saal in der Josef-Egger-Straße eingebunden in den Arkadenplatz. Beide Lösungen schlagen mit etwa 5 Millionen Euro zu Buche, für die jährliche Erhaltung muss mit ca. 80.000 Euro gerechnet werden. Aber es gibt auch sehr viele kritische Stimmen in der Stadt, die Ausgabe in dieser Größenordnung mit den entsprechenden Folgekosten für nicht finanzierbar halten. Wir in der Kufsteiner SPÖ sehen eine Alternative, die bereits von weiten Teilen der Bevölkerung unterstützt wird: Der Kufsteiner Stadtsaal müsste dafür um einen relativ geringen Betrag bühnentechnisch adaptiert werden und stünde dann ? nachdem in den letzen Jahren der Saal an sich bereits grundlegend modernisiert wurde ? unseren Vereinen zur Verfügung. Ein solcher universeller Veranstaltungsraum hätte eine wesentlich höhere Auslastung als ein eigener Theatersaal und brächte für die Gemeinde keine neuen Folgekosten. Durch die Nähe zum Arkadenplatz könnte bei einer Belebung des Stadtsaales auch der Arkadenplatz aus seinem Dornröschenschlaf erwachen.
Die Kufsteiner SPÖ ist der Ansicht, der bestehende Infrastruktur in unserer Stadt besser genutzt werden sollte. Eine Synergie aus privaten Investitionen im Stadtsaal mit entsprechenden Förderungen seitens der Gemeinde für das Vereinswesen würde immense Kosten sparen. Abgesehen davon bleibt natürlich noch die Frage, was geschieht mit einem Theatersaal, der eben nur Theatersaal ist, in unserer Stadt, wenn vielleicht eines Tages unsere Schauspieler weiterziehen?


GR Robert Wehr