Wie diese Philosophie in Kufstein ausgelegt wird ist für mich sehr fraglich, um nicht zu sagen es wird von vielen falsch verstanden. Immer wieder fällt mir auf das dieser freie Raum hauptsächlich als Parkplatz verwendet wird und es anscheinend nicht als Fehlverhalten gesehen wird.
Am Fischergries wird besonders am Abend und am Wochenende diese Fläche als günstig gelegener Parkplatz missbraucht um es nicht allzu weit in die nahegelegene Gastronomie zu haben. Trotz der großen Blumentröge, die zwar schön anzuschauen sind, dabei aber den ganzen Platz zupflastern, sind hier keine Abhilfe.
In der Josef- Eggerstraße, wo durch die Neugestaltung einige Parkplätze weggefallen sind, zeigt sich das gleiche Bild. Hier wird geparkt wie es beliebt, teilweise bis an die Hausmauer so dass die Fußgänger auf die Fahrbahnmitte ausweichen müssen. Ein künstlich erzeugtes Gefahrenpotential, im besonderem für Kinder (angrenzende Kindergärten und Volksschule), aber es ist ja Raum für alle! Besonders in der Kinkstraße – hier befindet sich der Ausgang der Volksschule Stadt - ist es aus Sicht der SchülerInnen sehr bedenklich, wenn nicht einmal Erwachsene erkennen was Straße, Parkplatz oder Platz für Fußgänger ist! Für Kinder ist die Einschätzung des Gefahrenpotentials im Bereich der Kinkstraße umso schwieriger. Eine sichtbare Abgrenzung besonders in diesen Bereichen ist für mich unabdinglich.
Über die Umsetzung der bereits durchgeführten baulichen Maßnahmen im Bereich der Fahrbahn muss man sich nochmals Gedanken machen. Die Übertragung der Fahrgeräusche, nicht etwa wegen loser Steine, sondern wegen des fehlenden Schallübertragungsschutzes zu den anliegenden Häusern wurde außer Acht gelassen. Hier ist dringend Abhilfe zu schaffen, um den Anwohner abgesehen vom Verkehrslärm (Rollgeräusche) den dazugekommenen Lärm durch nicht montierten Schallübertragungsschutz an den Gebäudemauern nicht auch noch zugemutet werden kann. Grundsätzlich hat man immer in der Umsetzung von Shared Space von Plätzen gesprochen und nicht von ganzen Straßenzügen. Begleitmaßnahmen für die Umsetzung von Shared Space sind besonders wichtig und müssen Berücksichtigung finden. Mit Tempo 20 sind die notwendigen Begleitmaßnahmen nicht abgetan. Ich bin nicht gegen das Prinzip Shared Space, aber es muß bei der Planung über den Tellerrand hinausgedacht werden, ob es einerseits sinnvoll ist und welche Begleitmaßnahmen dafür notwendig sind.